Eine der gefürchtetsten Krankheiten beim Pferd – Hufrehe
Was ist Hufrehe, wie wird diese behandelt und was bedeutet sie für dein Pferd?
Wie gefährlich ist Hufrehe?
Diese Erkrankung ist vor allem sehr schmerzhaft für dein Pferd. Leider ist die Hufrehe eine sehr gängige Hufkrankheit und kann bei Pferd und Pony gleichermaßen auftreten.
Die Hufrehe kann innerhalb weniger Tage abheilen, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Sie kann aber auch chronisch werden und dann hat dein Pferd diese Krankheit sein Leben lang.
Was ist Hufrehe?
Die Hufrehe ist eine nicht-infektiöse Entzündung der Huflederhaut. Die Huflederhaut schwillt an und so wird die Blutzirkulation im Huf gestört.
Die Schwellung kann sich nicht ausreichend ausweiten, da die Huflederhaut zum größten Teil von festen Strukturen umgeben ist. So leidet dein Pferd dann unter Druckschmerzen und fängt an zu lahmen. Zudem kann sich das Hufbein absenken und rotieren. Bei einem ganz schwerwiegenden Krankheitsverlauf bricht der Knochen teilweise oder komplett durch die Sohle des Hufes durch (Hufbeindruchbruch).
Die Krankheit tritt meist in mehreren Schüben auf. Meist sind die vorderen Hufe betroffen.
Wie erkenne ich Hufrehe? Welche Symptome treten auf?
Die Symptome unterscheiden sich je nach Stadium:
1) Prodromalstadium
- Geringe Lahmheit
- Leicht warme Hufe (beim kranken Huf)
- Schmerzen bei der Hufzangenprobe
2) Akutes Stadium
- Deutlich warmer Hufe (beim kranken Huf)
- Die Vorderhufe werden weit vorgestreckt, um den Druck darauf zu minimieren, die Hinterbeine werden weit unter den Körper gestellt.
- Auffällige Lahmheit
- Fühlbare Pulsation der Blutgefäße am Huf
- Belasten der Ballen, bevor die Zehen den Boden berühren.
3) Chronisches Stadium
- Bildung von Rillen in der Hufwand
- Breitere weiße Linie
- Huf verändert die Form, wie z.B. Schnabelhuf
- Durchbruch der Sohle und Ausschuhen
- Hufbeinabsenkung und –rotation
Behandlung von Hufrehe
Je früher behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Der Entzündung kann mit einigen Maßnahmen entgegenwirken:
- Kühlung der Hufe
- Kürzen der Zehen
- Medikamente, die das Blut verdünnen, Gefäße erweitern, antiendotoxisch wirkende Mittel
Ist die Rehe chronisch, benötigt dein Pferd keine sofortige Behandlung. Du solltest den Gesundheitszustand aber immer im Auge behalten und regelmäßig untersuchen lassen. Zudem ist eine Anpassung der Haltung deines Pferdes von Vorteil.
Je nachdem in welchem Stadium sich die Krankheit befindet, ist ein spezieller Rehebeschlag empfehlenswert. In schweren Fällen könnte es zudem nötig sein, die tiefe Beugesehne operativ durchzutrennen, um ein äußerst schmerzhaftes Ausschuhen zu verhindern.
Solange die Behandlung andauert, benötigt dein Pferd weichen Boden und zudem eine kohlenhydratarme Ernährung, die sicher auch zum Alltag werden sollte und nicht nur in der Behandlungsphase angepasst werden sollte.
Gibt es bei Hufrehe Heilungschancen?
Die Heilungschancen hängen leider von dem Schweregrad der Erkrankung ab und wie frühzeitig diese erkannt wurde. Früh erkannte Hufrehe kann innerhalb von ca. 12 Tagen heilen, mit einer chronisch gewordene Hufrehe wird dein Pferd wahrscheinlich ein Leben lang zu kämpfen haben.
Wodurch wird Hufrehe ausgelöst?
Die Ursachen von Hufrehe können vielfältig sein:
1) Fütterungsrehe
Zu viele Kohlenhydrate in der Ernährung deines Pferdes können zu Hufrehe führen. Leider sind heute in den Fertigfuttermitteln sehr viele davon enthalten wie Zucker, Stärke oder auch Fruktanen.
Die Kohlenhydrate, die aufgenommen werden, werden im Darm gespalten, wodurch wiederum Milchsäure freigesetzt wird. Diese Milchsäure verursacht eine Ansäuerung des Dickdarms. Die im Darm natürlicherweise vorkommenden rohfaserverdauenden Bakterien sterben dabei ab und setzen massiv Giftstoffe frei.
2) Belastungsrehe
Die Blutzirkulation im Huf kann gestört werden, wenn dein Pferd oft auf hartem Boden laufen muss oder eine Körperseite mehr belastet. Auch zu wenig Belastung kann Hufrehe auslösen.
3) Vergiftungshufrehe
Dein Pferd kann an Hufrehe erkranken, wenn es Giftpflanzen frisst oder über seine Nahrung Insektenschutzmittel oder Schimmelpilze aufnimmt. Die Huflederhaut kann sich auch entzünden, wenn Giftstoffe in die Blutbahn gelangen (z.B. durch Medikamente wie Cortison-Präparate).
4) Endotoxische Hufrehe
Sterben Bakterien im Körper massiv ab, z.B. infolge von Infektionserkrankungen, entstehen Giftstoffe, die in die Blutbahn gelangen und dort Blutgerinnsel verursachen können. Diese wiederum können zu entzündlichen Reaktionen der Huflederhaut verursachen. Auch eine Nachgeburtsverhaltung kann eine Ursache sein. Hier wird die Nachgeburt nicht abgestoßen (Geburtsrehe).
5) Hormonelle Hufrehe
Hormonerkrankungen wie das Cushing-Syndrom, das Equine Metabolische Syndrom (EMS) oder Fettstoffwechselstörungen infolge falscher Ernährung (Hyperlipidämie) gehören zu den häufigsten Auslösern.
Kann ich einer Hufrehe vorbeugen?
- Am besten wenn man die Ursachen umgeht.
- Ausreichende Bewegung
- Kohlenhydratarme Fütterung
- Hufbeschläge müssen passen und regelmäßig kontrolliert werden
- Giftpflanzen entfernen
- Frühzeitig behandeln lassen
Hufrehe beim Pferd
Toller Artikel! danke
Hufrehe beim Pferd
Ich habe meine leider schon mit Hufrehe bekommen, wusste das aber nicht. Keine schöne Krankheit. Aber mit strikter Diät, viel ausgewogene Bewegung und gutem Hufbeschlag haben wir es im Griff.